Katarakt Op

Als „Grauer Star“ oder „Katarakt“  wird die Trübung der normalerweise klaren Augenlinse hinter der Pupille bezeichnet.

 

Häufigste Ursache dafür sind Alter (>60 Jahre), aber auch Diabetes, Entzündungen des Augeninneren, schwere Augenverletzungen in der Vergangenheit oder Medikamente, wie z.B. Cortison.

 

Ist die Linse einmal getrübt, kann sie nicht mehr durch Augentropfen oder andere Medikamente wieder „repariert“ werden, sondern muss in einer Operation durch eine klare Kunststofflinse ersetzt werden.

 

Die Kataraktoperation (Star-Operation) ist die häufigste Operation weltweit mit allein in Deutschland ca. 700.000 Eingriffen pro Jahr. Sie wird heute in den meisten Fällen ambulant  durchgeführt und zeichnet sich durch einen hohen Sicherheitsstandard und eine hohe Erfolgsquote aus. 95% aller Operationen verlaufen ohne jegliche Komplikation, nur sehr selten treten schwerwiegendere Probleme auf, wie z. B. eine Entzündung im Auge oder eine Netzhautablösung.

Wann wird operiert?

Noch vor 20-30 Jahren war man mit der Staroperation sehr zurückhaltend und operierte erst, wenn der Star "reif" war, also der Patient auf dem Auge nichts mehr gesehen hat. Mit der Verbesserung der Techniken und der Ergebnisse ist man dazu übergegangen, die Operation dann durchzuführen,  wenn der Patient subjektiv im täglichen Leben durch den Grauen Star beeinträchtigt ist.

 

Daher wird der Operationszeitpunkt bei jedem Patienten individuell festgelegt. Wichtige Kriterien sind z.B. die Teilnahme am Straßenverkehr, Lesefähigkeit, Blendempfindlichkeit. Durch Abwarten verstärkt sich die Linsentrübung in unterschiedlicher Geschwindigkeit, je nach Art der Katarakt. Wartet man zu lange, wird die Operation dadurch unnötig schwierig und die Häufigkeit von Komplikationen steigt. In sehr fortgeschrittenen Stadien kann der Graue Star auch an sich zu bedrohlichen Komplikationen am Auge führen.

 

Hohes Alter, andere Begleiterkrankungen oder Medikamente, wie z.B. Marcumar oder ASS sind heute keine Gründe mehr, die gegen eine Operation sprechen.

Vorbereitung

Die Ursache einer Sehminderung muss natürlich vor der Entscheidung zu einer Operation genau untersucht werden. Dazu gehört die Untersuchung des gesamten Auges einschließlich der Netzhaut, die Bestimmung des Augendruckes und des Gesichtsfeldes, um eventuell andere Ursachen für eine Sehverschlechterung zu erkennen und in die Therapieplanung mit einzubeziehen.

 

Um die Stärke der Kunstlinse berechnen zu können, die später eingesetzt werden soll müssen beide Augen vorher vermessen werden. Hierzu bietet sich heute das moderne Verfahren der Lasermessung an mit dem IOL Master von Zeiss, das wesentlich genauer ist, als die ältere Ultraschallmessung. Alle Untersuchungen können an einem Termin durchgeführt werden, sie sind nicht belastend oder gar schmerzhaft.

 

Hilfreich ist eine Auflistung Ihrer Medikamente, oder ein kurzer Brief Ihres Hausarztes über Ihren Gesundheitszustand.

Am Operationstag

Am Tage der Operation sollten Sie vier Stunden vor dem geplanten Eingriff nicht mehr Essen. Über die Medikamente, die Sie einnehmen dürfen, werden Sie vorher informiert. Durch Augentropfen wird die Pupille des zu operierenden Auges erweitert.

 

Während der gesamten Zeit der Operationsvorbereitung, der Operation selbst und unmittelbar danach werden Sie von einer Narkoseärztin betreut. Auf Wunsch bekommen Sie auch etwas zur Beruhigung.

 

Die örtliche Betäubung wird entweder mit einer sehr feinen Nadel neben den Augapfel gespritzt, oder kann auch nur durch Augentropfen in Verbindung mit einem leichten Beruhigungsmittel erreicht werden. In diesem Falle sehen Sie bei der Operation das Licht und können das Auge noch bewegen.

 

In keinem Fall werden Sie die Operation als schmerzhaft empfinden, denn nur wenn Sie schmerzfrei sind, können Sie still liegen und dem Operateur die Arbeit ermöglichen.

 

Sobald die örtliche Betäubung eingetreten ist, werden Sie vom Vorbereitungsraum in den eigentlichen Operationssaal gebracht. Mit einem dünnen, sterilen Tuch wird das Auge abgedeckt. Die Nase wird dabei nicht vollständig bedeckt und durch einen Schlauch erhalten Sie zusätzlich Sauerstoff.

Die Operation

Durch eine federleichte Klammer werden das Ober- und Unterlid während der Operation auseinander gehalten. Zusätzlich wird das Auge regelmäßig gespült.
Das Herablaufen der Flüssigkeit am Ohr können Sie eventuell spüren.

 

Die Operation findet unter einem Mikroskop statt. Zunächst wird ein 2.6 mm großer Schnitt oben und ein 1 mm großer Schnitt links angelegt für die Instrumente.

 

Dann wird unter Schutz eines klaren Gels (Viskoelasticum) die vordere Linsenkapsel kreisrund eröffnet und die Linse  frei gespült.

 

Die Entfernung der Linse geschieht mittels fein abgestufter Ultraschallverflüssigung, (Phacoemuslifikation) und Absaugung der Linsenpartikel.

 

Nach Politur der restlichen Kapsel wird die flexible, zusammengerollte Kunstlinse in den verbliebenen Kapselsack eingeführt und entfaltet sich dort.

 

Es stehen verschiedene Linsen zur Verfügung, die in der Regel eine Größe von 10-13 mm und einen Optikbereich von 6 mm haben. Über die geeignete Linse werden wir bei der Vorbereitungsuntersuchung sprechen.

 

Die Operationsöffnung muss nicht vernäht werden, sie schließt automatisch nach Auffüllen der vorderen Augenkammer mit Flüssigkeit.

 

Zum Abschluss erhalten Sie einen Verband für den ersten Tag und können sich noch ein wenig ausruhen, bevor Sie sich nach Hause fahren lassen.

Nach der Operation

Am nächsten Tag gehen Sie morgens zur augenärztlichen Untersuchung. Dort wird der Verband entfernt, das Auge nachgesehen und es werden Ihnen Augentropfen verordnet.

 

In der Regel brauchen Sie dann nur noch für einige Nächte eine Plastikklappe, damit Sie nicht im Schlaf am Auge reiben. Auch am Tage dürfen Sie nicht reiben und sollten Druck auf dem Auge, Schmutz und Staub vermeiden.

 

Kommen Sie regelmäßig zu den vereinbarten Untersuchungen und melden Sie sich auch sofort, wenn Beschwerden auftreten oder Sie unsicher sind über den Heilungsverlauf.

 

In der Regel verursacht der Heilungsverlauf nach der Kataraktoperation keine nennenswerten Probleme.

 

Für ein bis zwei Wochen sollten Sie mit körperlichen Aktivitäten etwas zurückhaltend  sein. Sie dürfen aber leichte Verrichtungen im Haushalt durchführen, spazieren gehen, fernsehen und auch etwas lesen, sofern das mit der alten Brille noch möglich ist. Was Sie wirklich vermeiden sollten, ist, während der ersten sechs bis acht Wochen direkten starken Druck auf das Auge auszuüben oder das Auge stark zu reiben. Eine leichte Berührung der Augen ist aber kein Grund zur Besorgnis.

 

Erst etwa 6-8 Wochen nach der Operation kann dann eine endgültige Brille, falls erforderlich, angepasst werden. In der Zwischenzeit gibt es aber auch Möglichkeiten, damit Sie die neu gewonnene Sehschärfe nutzen können.

Prognose

Ist das Auge sonst gesund und lag nur ein Grauer Star vor als Ursache der Sehverschlechterung, kann durch die Operation wieder eine hundertprozentige Sehschärfe erreicht werden.

 

Die eingesetzte Kunstlinse besteht aus bioverträglichem Acryl. Sie bleibt zeitlebens erhalten und muss nicht ausgewechselt werden.

 

Häufigste Ursache für eine spätere, erneute Sehverschlechterung nach der Katarakt Operation ist der so genannte „Nachstar“. Durch Schrumpfung der Linsenkapsel und durch Nachwachsen von Linsenzellen auf der Kapsel kann es in 10-30% der Fälle zu einer erneuten Trübung kommen. Diese kann aber einfach und endgültig durch eine Lasertherapie entfernt werden. Ein- bis zweimal pro Jahr sollten Sie daher Ihre Augen auch längere Zeit nach der Oparation untersuchen lassen.

Dr. med. Michael Rählmann

Dr. med. Ute Meyer

Fachärzte für Augenheilkunde

Ambulante Operationen


Münsterstraße 21a
49565 Bramsche


Tel.: 054 61 - 28 48
Fax: 054 61 - 28 16

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